Sonntag, 29. März 2015

León

Nach drei Nächten in Ocotal kann ich eigentlich nichts über diese Stadt schreiben. Hauptsächlich bin ich damit beschäftigt, meine Diät von nichts auf Papaya umzustellen, natürlich mit dem üblichen Umweg über trockene Salzcracker. 
Es folgt der übliche recht schnelle Genesungsprozess, und am letzten Tag kann ich auch schon wieder Gallo Pinto essen. (Eine Spezialität, die sowohl Nicaragua als auch Costa Rica für sich beanspruchen: Reis mit Bohnen, und ein paar Gewürzen.) 

Die Basilica de l'Asunción in León.

Anschließend suchen wir uns den nächsten Bus nach León, und kommen dort einen Tag vor Pete an. (Seine Berichterstattung kann man sich hier angucken. In seinem Fall allerdings ausschließlich auf englisch.) Sobald er ankommt, muss natürlich erst mal angestoßen werden. (Mein erstes Bier; in der trockenen Hitze, die hier herrscht, ein besonderer Genuss.)
Das erste Bier sein Tagen, und das erste Mal Pete seit.. etwas über einem Jahr?
Anschließend machen wir uns auf, um durch die Stadt zu bummeln.
Einmal rund um die Kathedrale, durch den Markt, und natürlich probieren wir auch gleich ein paar der am Plaza Mayor angebotenen Leckereien: Raspados stellt sich dabei allerdings als fürchterlicher Reinfall heraus. Man bekommt eine Schüssel mit geriebenem Eis (also, Eis wie in Eiswürfel, nicht wie etwa Eiscreme), über das ein bisschen extrem süßer Sirup geleert wird. Nicht zu empfehlen.


Raspados. Hier weiß ich noch nicht, was auf mich zukommt.
Anschließend setzen wir uns auf den Platz vor der Kathedrale und schauen dem bunten Treiben zu. Stilecht trinken wir dazu Cola-Rum aus Plastikbeuteln, wie wir es hier gelernt haben. Es ist wirklich sehr angenehm, wieder einmal in einer Stadt zu sein, in der es wirklich Leben auf den Straßen gibt, das sich vor allem nicht nach Sonnenuntergang sofort furchtvoll in die Häuser zurückzieht.

Rum-Cola, Nica style.

Am nächsten Tag reisen wir per Stadtbus (= Klein-LKW mit Trittbrett, so dass man leichter auf die Ladefläche klettern kann) und dem üblichen Chicken Bus zum Strand in Poneloya. Also das allererste Mal Pazifik für uns!

Es stellt sich heraus, dass der stille Ozean recht wellig ist.
Wir marschieren dann in südlicher Richtung den Strand entlang. Eigentlich haben mit furchtbarem Rummel gerechnet (es ist schließlich Wochenende), statt dessen trifft man wirklich nur vereinzelt Leute.
Verlassene Sand- und Felsstrände.
Zwischendurch finden wir die Ruinen eines ehemals sehr schicken Strandhotels. Warum das hier alles derart ausgestorben ist, können wir uns absolut nicht erklären.
Ehemalige Hotelbar.

An diesem Strand waren tatsächlich nur unsere Fußstapfen zu sehen.
Endlich, Las Peñitas, stoßen wir wieder auf Leben. Eine gut besuchte Strandbar, sowie ein Örtchen dahinter, in dem wir auch ein gutes Comedor finden. (Die Betreiberin entschuldigt sich: Heute habe sie nur Fisch. Wir freuen uns.)
Wellenreiten kurz vor Sonnenuntergang.
Hannah und Pete lassen es sich nicht nehmen, noch einmal kurz in die Wellen zu springen. Anschließend wollen wir uns gemeinsam den Sonnenuntergang ansehen, werden aber enttäuscht: Kurz bevor die Sonne riesengroß und knallrot den Horizont erreicht, schlüpft sie hinter eine Wolke und beendet das ganze Farbspektakel frühzeitig.

Zurück in León sehen wir am Heimweg noch eine Ansammlung von sich offensichtlich gut amüsierenden Menschen. Neugierig kommen wir näher, und finden eine kleine Parade von Hunden, oder eigentlich Schosshündchen. Alle sind in irgendwelche seltsamen Röckchen oder sonstige Kleidung gestopft.. Später erfahren wir, dass das der Beginn des San-Lazaro-Festivals sein dürfte, das in mehreren Städten in Nicaragua groß gefeiert wird. Seltsam.

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