Montag, 23. März 2015

Lago Yojoa

Statt Karibik jetzt verwunschener Wald, mit Tropenelementen. Unser Ziel: Lago Yojoa.
Die Fähre ans Festland legt schon um 7 Uhr morgens von Utila ab, und kommt etwa eine Stunde später in La Ceiba an.
Ein schnelles "desayuno típico" (also Rührei, Bohnen, Tortilla, und mantequilla española), dann sitzen wir schon im Bus nach San Pedro "das Berüchtigte" Sula.

Das riesengroße Busterminal sieht aus wie eine Kreuzung aus Einkaufszentrum im 80er-Jahre-Stil und eben einem Busbahnhof. Den camioneta in unsere Richtung finden wir schnell, vor allem, weil ein gewiefter Fahrkartenverkäufer unsere Rucksäcke und uns schon aus der Ferne als Klientel identifiziert und uns zuschreit: "Yojoa?! D y D!!?". Ja, richtig, sehr schön erkannt. 50 Lempira? Gut, bitte sehr.

Die D&D Brewery, die ihr Bier natürlich direkt an die ganzen Backpacker verkauft, die in ihrem Hostel ein paar Tage verbringen, finden wir in dem kleinen Örtchen Los Naranjos. 
Die Gärten hier wirken aufgeräumt, jeder scheint sich Mühe zu geben, den prächtigsten Blumenschmuck vorweisen zu können. Den Ortskern bildet das Fußballfeld, das sogar über eine richtige Flutlichtanlage verfügt (wie wir abends feststellen, als wir mal vorbeispazieren). Das ganze sieht nach einem ruhigen, wohlhabenden Städtchen aus. 

Die Brauerei bietet ein Porter und zwei Ales sowies drei mit Früchten verschnittene Biere an. Man denke jetzt nicht an ein belgisch-zuckersüßes Kriech oder dergleichen, sondern ein wirklich respektables Bier, nur mit einem Hauch von Pfirsich, beispielsweise.
Ansonsten stellt uns das Hostel zu einem fairen Preis einen Zeltplatz (und auch gleich ein Zelt dazu) zur Verfügung.

Am nächsten Tag machen wir uns auf eigene Faust auf zum Pulhapanzak Wasserfall. Die paar Tage mit Fieber und Durchfall in Útila merke ich noch ganz schön, der gemütliche Spaziergang kommt mir ganz schön anstrengend vor.
Noch ein Wasserfall, und wir.
Dafür ists im so erfrischender, unterhalb des Wasserfalls zu stehen und im zarten Wasser-Nebel zu stehen.. Wobei der eigentlich gar nicht so sacht ist, und wir bald wieder wegklettern, bevor wir klatschnass sind.

Außerdem wollen wir noch den Yojoa-See sehen.. der ist nämlich nicht direkt neben der D&D Brewery, wie wir dachten, sondern versteckt sich irgendwo in einem weiten Schilfgürtel.

Am nächsten Tag machen wir uns also auf den Weg, zwischen einem größeren, künstlichen Kanal, und einem kleinen Flüsschen.
Der Weg schlängelt sich in einer ehemals gepflegten Allee dahin, irgendwann wirds dann ein bisschen rustikaler.

Irgendwann haben wir schon nicht mehr an den See geglaubt.
Unzählige Hindernisse gab es zu überwinden. (In Wirklichkeit wars sogar noch viel spektakulärer, als es hier aussieht. Und Hunger hatten wir auch noch!)
Der Weg zieht sich ganz schön, und ein paar Mal haben wir schon ans Aufgeben und Umdrehen gedacht, bis dann endlich, zwischen Schilf-Büscheln, endlich der See in Sicht kommt.
Aber dann hat er doch zwischen den Bäumen hervorgelugt.

Niemand da, der ein Photo von uns hätte machen können, und auch der Selfie-Stick war nicht bei der Hand.
Zufrieden haben wir die obligatorischen Photos geschossen, und sind dann entschlossen ins nächste Restaurant marschiert.

Donats Viechereien

Hannah meint ja, dass niemanden die diversen Viechereien interessieren, die ich immer und überall mit besonders viel Freude entdecke und zu photographieren versuche.
Macht nichts, ich möchte sie trotzdem hier alle versammelt haben, meinetwegen eben in einem eigenen Unter-Kapitel organisiert, in das nur die Hartgesottensten von euch reinschauen müssen.

An allererster Stelle natürlich mein neuer Favorit für die Stelle des Vogels mit dem klischeehaftesten Dschungel-Ruf: Der Montezuma Oropendola. Gehört haben wir ihn ja schon in Rio Dulce, aber gesehen habe ich ihn hier zum ersten Mal. 

Der Montezuma Oropendola, endlich gesichtet.
Wann immer irgendjemand von euch in den Globetrotter Megastore in Köln oder ein ähnliches Etablissement tritt: Bei den Hintergrundgeräuschen, die dort abgespielt werden, wurde  bestimmt mindestens einer dieser Voice Artists engagiert.

Den Iguana, den ich beim Wasserfall gesichtet habe, erwähne ich hier nur schriftlich, aber eine der Blattschneiderameisen-Straßen, die hier besonders pittoresk die menschliche kreuzt, soll auch photographisch festgehalten werden:
Straße, Ameisenstraße, und entsprechende Kreuzung.
Ob die folgende Ameise nun eine von der Blattschneider-Geschmacksrichtung ist oder nicht, kann ich nicht feststellen. Ameisen, die kein Stückchen Vegetation durch die Gegend tragen, können ja schließlich alles sein. Trotzdem finde ich die Kopfgröße von dieser hier aufsehenserregend.
Blattschneiderameise oder nicht? Auf jeden Fall ein bisschen monströs.

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