Und der Bus bringt uns zu Misol-Ha, einem Wasserfall etwa 30 Kilometer weiter. Aufgrund von Regenfällen, die vor ein paar Tagen niedergegangen sind, führt der Fluss gerade SEHR viel Wasser.
Der Weg, der hinter dem Wasserfall vorbeiführt, ist teilweise begehbar. Aber schon aus etlichen Metern Entfernung spürt man den Sprühnebel, und ein paar nässeverachtende Touristen wagen sich tatsächlich direkt hinter den Wasserfall. Die meisten halten es ca. dreißig Sekunden aus, genug um ein einzelnes Photo zu schießen. Danach kehren sie tropfnass zurück, und wirken, als wären sie in eine Badewanne gesprungen.
Angesichts des überwältigenden Naturschauspiels muss man nicht gut angezogen sein. |
Natürlich gibt es auch hier ein auf Touristen getrimmtes (sprich: teures) Restaurant. Mir werden gut zwei Drittel unserer Mitfahrer spontan sympatischer, weil sie genau wie wir ein transportables Mittagessen eingepackt haben.
Und dann zieht die Karawane weiter zum Agua Azul. Die Regenfälle haben auch diesen Fluss anschwellen lassen, und aus dem blauen Wasser ist ein Agua Marrón geworden. Trotzdem ist der Spaziergang an dieser Wasserfall-und -fällchen-Landschaft entlang wirklich schön.
Einmal mehr denke ich mir, dass man sich mehr Zeit hierfür nehmen sollte.
Agua Azul, hier gerade recht marrón. |
Und nochmal: man stumpft zwar ab, aber die Flora hier ist beinah überall umwerfend. |
Ein kleines Detail am Rande, das ich an dieser Stelle festhalten möchte: Mir gefällt der mexikanische Umgang mit Gefahren. Im Gegensatz zu (Mittel- und West-) Europa, oder noch krasser, den USA, wird hier davon ausgegangen, dass man mitdenkt.
Zuhause muss man sich im öffentlichen Raum schon wirklich Mühe geben, wenn man sich wehtun möchte. Tausende von Warnschildern und Hinweistäfelchen, Sicherheitsabsperrungen und Geländern, elektrischen, elektronischen und vielleicht sogar virtuellen Hilfeinrichtungen bewahren einen davor, etwas Unüberlegtes zu tun, bei dem man selbst oder (Gott behüte!) fremdes Eigentum zu Schaden kommen könnte.
Und wenn man es doch schafft, kann man bestimmt jemanden verklagen, was darauf hinausläuft, dass noch ein paar weitere Warnschilder aufgestellt werden.
Das ganze führt meiner Meinung nach dazu, dass wir dazu erzogen werden, unüberlegt und blöd durch die Gegend zu laufen, weil.. es ist ja eh wurscht. Bevor was passiert, springt uns eine Sicherheitsvorkehrung an.
Hier ist das nicht so. Kurzes Beispiel: Das Loch in der Straße, an dem wir vorbeigekommen sind, ist geschätzte zwei bis drei Meter tief. Und die Sicherung sieht so aus:
Tiefes Loch mit völlig ausreichenden Sicherheitsvorkehrungen. |
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