Mittwoch, 15. Oktober 2014

Och wat wor dat schön doch en Colonia

Weitere zwei Wochen Verabschiedungen. Dieses Mal waren Hannahs Freunde und Familie dran, in diversen Örtlichkeiten und Zusammensetzungen

Angefangen haben wir mit einem Picknick mit Freunden bei strahlendem Sonnenschein im Friedenspark, gefolgt von mehreren Kölsch-Gläsern in der Lotta (kölsch: "inna Lodda"), einer der sympathischsten Kneipen, die ich bisher hier in Kölle kennengelernt habe.
(Außer Kölsch gibts dort auch Astra. Ausprobieren!)

Danach gabs noch
  • eine Wohnungseinweihungsfeier,
  • eine Möbel-von-der-alten-in-die-neue-Wohnung-tragen-Party,
  • ein Gerade-eingezogen-noch-alles-voll-Schachteln-Nachmittag,
  • mehrere Biere Abends mit Hannahs Freundinnen und Freunden in deren jeweiligen Domizilen,
  • einen großartigen Sauna-Besuch (ohne Freunde, nur Hannah), 
  • und mehrere gemütliche Spaziergänge am Rhein entlang.
Abgesehen von der Tatsache, dass es ein außerordentliches Vergnügen war, die ganzen lieben Leute wieder mal (oder zum Teil auch zum ersten Mal) zu treffen, fällt doch auf, dass die Kölner ein etwas eigenartiges Völkchen sind.

Sie sind sicherlich mit Abstand die lokalpatriotischsten Leute, die mir je untergekommen sind. Der Kölner Dom ist auf jede Fläche druckt, die sich in irgendeiner Form anbietet, das Bier ist sowieso nach der Stadt benannt, und es kann durchaus passieren, dass die Eingeborenen spontan anfangen, Lieder über Köln oder den Kölner Karnival zu singen!
Wenn man bedenkt, dass weder die Stadt sooo groß ist, noch dass der Karneval sich öfter als einmal pro Jahr zuträgt, gibt es davon eine unglaubliche Menge!

Ein weiteres Beispiel: Letzte Woche habe ich nach einer Postkarte mit dem Kölschen Grundgesetzt gesucht, die Auslage eines Buchgeschäfts durchgeguckt und musste zu meinem Erstaunen (fast schon Bestürzung) feststellen, dass sie nicht im Sortiment des Ladens war. Auf Nachfrage bei der Verkäuferin drinnen antwortet diese: "Nein, leider, die haben wir nicht." Dann fängt sie an wie ein Honigkuchenpferd zu strahlen und fügt hinzu: "Aber wir haben noch was viel besseres!" Und zückt das unsinnigste Stück Tand, das mir seit langem untergekommen ist:

Die Tuschmaschine.

Es handelt sich um eine kleine rote Plastikschachtel mit sechzehn Knöpfen, die jeweils mit einem Symbol versehen sind, die alle in irgendeinem Zusammenhang mit dem Kölner Karneval stehen. (Ein Kölsch-Glas, eine Tröte, eine Torte, eine Rakete, etc..) Wenn man einen der Knöpfe drückt, wird das entsprechende Geräusch abgespielt.

Und Hannah war fasziniert! Sie war genauso begeistert davon wie die Buchhändlerin, und hat dieses Unding sofort gekauft. Und es wird noch schlimmer: Ihre Mutter war genauso entzückt, und wie wir am nächsten Tag zu dem Geschäft zurückgekehrt sind, um auch ihr eines zu kaufen, waren diese grässlichen Dinger bis auf eines bereits ausverkauft!

Statt einer Erklärung der Geschehnisse wurde mir nur gesagt, dass ich in meinem Leben noch nicht genug Kölsch getrunken habe, um es zu verstehen. Ich bezweifle, dass das jemals der Fall sein wird...

Ein Tag noch, und wir haben alle Verabschiedungen hinter uns. Und sitzen im Flugzeug nach Kuba.


PS: Hannah hat mich überredet, doch ein Video von der Tuschmaschine hochzuladen. Ist auf der englischen Version schon geschehen.

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