Nach längerer Funkstille (in der wir aber höchst fleißig waren, dazu später) gibts wieder Neuigkeiten von unserer Mittelamerika-Reise. Genauer gesagt: ich möchte noch einen Nachtrag zu Livingston schreiben, damit nicht der Eindruck entsteht, dass wir hier NUR Plastik sammeln würden.
"Unser" Strand, nachdem wir ein Stückchen davon weitgehen pastik-frei gemacht haben. Der im Bild sichtbar aufziehende Sturm hat natürlich wieder mehr Müll angespült. |
Einerseits genießen wir natürlich die Luxus-Residenz, in der wir so generös einquartiert sind.
Zugang zum Haus vom Strand. Ja, auf der Palme, die hier ins Photo hängt, wachsen auch Kokosnüsse. |
Da Chris, unser Host, meistens lange vor uns aufsteht, und dann gleich Spanisch-Unterricht nimmt, leistet uns Pierre zum Frühstück Gesellschaft.
Pierre ist ein Gelbwangen-Amazonen-Papagei (auf Englisch: Red-Lored Amazon), die unter Papageien-Liebhabern für ihre Gutmütigkeit bekannt sind. Diese Vögel könnten sogar sprechen lernen, Pierre beschränkt sich aber auf nonverbale Kommunikation. Er kann trotzdem ganz großartig darum betteln, auf den Tisch gehoben zu werden, auf dem meistens etwas Kokosnuss für ihn herumliegt.
(Fliegen kann er leider nicht, der Arme.. Es scheint, als wäre der Brauch des Flügel-Stutzens hier noch sehr verbreitet. Obwohl das gerade bei Gelbwangen-Amazonen nicht notwändig wären: Die Tiere kehren von selbst zu der ihnen vertrauten Umgebung zurück..)
Frühstück mit Papagei. |
Und dann gibts da ja auch noch den Pool... Unter normalen Umständen ziehen wir das Meer vor, aber wenn man daraus so viel Plastik rauszieht, vergeht einem ein bisschen die Lust darauf.
Ausnahmsweise mal Pool statt Meer. |
Coco Loco. |
- 1 Kokosnuss (möglichst frisch, wächst auf den Palmen hier)
- 1 Zitrone (wächst auf den Bäumen hier)
- 1 EL Rohrzucker (gut, der kommt aus dem Geschäft, aber nicht von weit her)
- 4 cl Rum (Guatemaltekischen, versteht sich. Kann nicht mit Kubanischem mithalten, ist aber durchaus trinkbar
- 1 Machete
Die Kokosnuss-Bearbeitungs-Technik zeigt uns Chris am ersten Tag unseres Aufenthaltes, am letzten haben wir sie bereits perfekt verinnerlicht. Wenn ich es irgendwie schaffe, in Europa frische Kokosnüsse und eine Machete zu erstehen, bin ich gerne bereit, diese essentielle Fertigkeit auch anderen Interessierten zu demonstrieren.
Symbolphoto für eine Woche Livingston. |
Unsere Kamera hat übrigens eine neue Marotte: Sie spingt von vollgeladenem Akku in Sekundenschnelle zu "Batterie schwach - Bitte laden!", und weigert sich dann natürlich, weitere Photos zu machen.
So kommts, dass es aus dem Ort Livingston keine interessante Photos gibt, zumindest nicht von uns...
So fehlt an dieser Stelle leider eine photographische Dokumentation dieses eigentümlichen karibischen Städtchens an der guatemaltekischen Küste, mit seiner Bevölkerung, die sich zu Hälfte aus Garifuna und zur Hälfte aus Festland-Guatemalteken zusammensetzt. (Dazwischen einige ausgewanderte Engländer, US-Amerikaner, und natürlich unzählige Backpacker.)
Ein Strandspaziergang zeigt uns andere Ideen zum kreativen Umgang mit angeschwemmten Plastikmüll. Ein einbeiniger Flip-Flop-Träger, der sein Schuhwerk verloren hat, würde hier millionenfach fündig... |
Auch wenn wir wieder mal genießen, selbst kochen zu können (von unseren diversen Experimenten mit frischer Kokosmilch bzw. Kokosfleisch gelingt nur etwa die Hälfte..), probieren wir die lokalen Spezialitäten.
Topada Garifuna ist großartig, und die Flitas sind zumindest.. interessant.
Da der Weg in die Stadt lang und unbeleuchtet ist, verbringen wir aber auch einige Abende "zu Hause". Auch hier gibts genug Möglichkeiten, sich zu beschäftigen, z.B. Kokonuss-Boule zu spielen, oder gemeinsam mit Chris viel zu viel Guifiti zu trinken.
Kokosnuss-Boule. Zum Glück gibt es sowohl grüne als auch gelbe Kokosnüsse im Garten, perfekt für zwei Spielerinnen oder Spieler. |